Korruption im Vertrieb kann erhebliche finanzielle und reputative Schäden für Unternehmen verursachen. Laut Transparency International haben über 40% der Unternehmen weltweit korruptionsbedingte Probleme in ihren Geschäftsbeziehungen erlebt. Eine effektive Korruptionsprävention ist daher nicht nur eine rechtliche Notwendigkeit, sondern auch ein entscheidender Wettbewerbsfaktor. In diesem Artikel werden wir die wichtigsten Strategien zur Korruptionsprävention im Vertrieb beleuchten, um Unternehmen dabei zu helfen, ethische Standards einzuhalten und das Risiko von Korruption zu minimieren.
Wie Compliance Unternehmen verändern
Bis vor wenigen Jahren waren Abendessen, Einladungen in den VIP-Bereich für ein Bundesligaspiel oder sonstige, fast luxuriöse, Geschenke unter Unternehmen üblich. Vielleicht noch im Ohr ist das Gelage, das eine Versicherung in einer europäischen Hauptstadt mit seinen besten Vertrieblern veranstaltete. Solch ein Verhalten gehörte damals zum „guten Ton“. Diese Zeiten sind vorbei. Die Denkweise hat sich geändert. Auch das Internet hat einen Teil zu diesem Wandel beigetragen. Heute achten Unternehmen vor allem auf ihren guten Ruf. Dazu haben sie Compliance-Regeln in ihrer Firma eingeführt oder sind dabei, dies zu tun. Das betrifft nicht nur größere Unternehmen; das Bestreben nach dem Einhalten der Regeln geht hinunter bis zur kleinsten Firma. Wissenschaftliche Studien zeigen: Heute basieren weniger als 5 % aller Geschäftsbeziehungen auf der Missachtung von Compliance. Neben den erheblichen Strafen, die Korruption, illegale Preisabsprachen und ähnliches nach sich ziehen, ist es vor allem der lange anhaltende schlechte Ruf, der die Unternehmen zu einem Sinneswandel in dieser Beziehung geführt hat.
Das Schulungsvakuum in Sachen Compliance
Dieses Neudenken hat allerdings dazu geführt, dass viele Mitarbeiter zwar ahnen, was sie dürfen und was nicht, aber nicht genau wissen. Häufig tut man sich an dieser Stelle schwer, neue Methoden und Verfahren anzuwenden. Man geht davon aus, dass solch eine Wissenslücke bei mehr als der Hälfte der betreffenden Personen vorliegt. Im ersten Moment mag dies wenig beunruhigend klingen – doch das Salespersonal steht derzeit großen Herausforderungen gegenüber. Der Markt ist hart umkämpft, der Online-Handel zieht immer mehr Kunden an und auch Geschäftskunden pressen das letzte Einsparpotenzial heraus. Heute werden zudem viele Leistungen ausgeschrieben. Dadurch werden gewachsene Beziehungen zwischen Auftraggeber und Kunden nicht mehr relevant.
Schulung und Sensibilisierung der Mitarbeiter
Regelmäßige Schulungen
Mitarbeiterschulungen sind entscheidend, um ein Bewusstsein für korruptionspräventive Maßnahmen zu schaffen. Unternehmen sollten regelmäßige Schulungen anbieten, die nicht nur rechtliche Aspekte abdecken, sondern auch ethische Fragestellungen thematisieren. Diese Schulungen sollten praxisnah sein und konkrete Beispiele aus dem Vertriebsalltag enthalten.
Kommunikation von Richtlinien
Ein klar definierter Verhaltenskodex ist unerlässlich. Alle Mitarbeiter sollten über die Unternehmensrichtlinien zur Korruptionsprävention informiert werden. Die Kommunikationswege sollten offen sein, damit Mitarbeiter im Falle von Unsicherheiten oder Verdachtsmomenten auf geeignete Anlaufstellen zurückgreifen können.
Implementierung interner Kontrollsysteme
Kontrollmechanismen
Interne Kontrollsysteme sind wichtig, um Vertriebsprozesse transparent und nachvollziehbar zu gestalten. Dazu gehören regelmäßige Audits, die Überwachung von Verkaufszahlen und die Überprüfung von Verträgen. Unternehmen sollten sicherstellen, dass es klare Prozesse für die Genehmigung von Rabatten, Boni oder Geschenken gibt.
Whistleblower-Systeme
Die Einführung eines Whistleblower-Systems kann Mitarbeitern helfen, Korruption anonym zu melden. Dies schafft eine Kultur der Offenheit und stellt sicher, dass potenzielle Probleme schnell erkannt und angegangen werden.
Zusammenarbeit mit Partnern und Lieferanten
Due Diligence
Die Durchführung von Due-Diligence-Prüfungen bei Geschäftspartnern und Lieferanten ist entscheidend, um sicherzustellen, dass diese ebenfalls ethische Standards einhalten. Unternehmen sollten Informationen über die Geschäftsführung, das Unternehmensumfeld und mögliche Risiken einholen, bevor sie Geschäftsbeziehungen eingehen.
Verträge und Vereinbarungen
In Verträgen mit Partnern sollten klare Regelungen zur Korruptionsprävention festgehalten werden. Klauseln, die die Einhaltung von Gesetzen und ethischen Standards betreffen, sind wichtig, um ein gemeinsames Verständnis zu schaffen.
Kunden sind autonomer
Doch nicht nur das Verhältnis zwischen Unternehmen und Unternehmen hat sich in den letzten Jahren deutlich verändert und damit eine völlig andere Compliance-Einstellung erforderlich gemacht. Es ist auch die Beziehung zwischen Kunden und Unternehmen, die ein Umdenken erforderlich gemacht hat. Der moderne Kunde ist heute viel eigenständiger als noch vor wenigen Jahren. Die meisten, man geht von drei Viertel aus, benötigen keine Beratung mehr beim Kauf. Sie wissen ganz genau, was sie wollen. In diesem Zusammenhang gewinnen der gute Ruf und die Einhaltung von Compliance eine völlig neue, eine weitaus wichtigere, Bedeutung. Eine gute Methode für diese Notwendigkeit ist das E-Learning. Um seine Mitarbeiter auf diese Veränderungen vorzubereiten, muss Wissen an die Mitarbeiter möglichst effizient vermittelt werden.
Korruptionsprävention im Vertrieb ist kein einmaliges Projekt, sondern ein fortlaufender Prozess, der in die Unternehmenskultur integriert werden muss. Durch gezielte Maßnahmen, Schulungen und interne Kontrollen können Unternehmen das Risiko von Korruption minimieren und ethische Geschäftspraktiken fördern. Möchten Sie mehr darüber erfahren, wie Ihr Unternehmen von effektiven Korruptionspräventionsstrategien profitieren kann? Kontaktieren Sie uns für individuelle Beratung und Schulungen!